DFG-Förderung: Nahrung aus CO2?
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine Nahostkooperation zwischen Forschenden des Exzellenzclusters CMFI/Universität Tübingen und des Weizmann-Instituts für Wissenschaften.
Ziel des Projekts "Metabolic engineering of autotrophic E. coli strains for biotechnological production of amino acids from CO2" ist es, das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in Aminosäuren umzuwandeln. Aus den Aminosäuren könnten in einem weiteren Schritt Nahrungsergänzungsmittel hergestellt werden.
Hannes Link (CMFI Principal Investigator) und Ron Milo (Weizmann-Institut für Wissenschaften, Rechovot, Israel) wollen hierfür mit ihren Arbeitsgruppen den Metabolismus des Bakteriums Escherichia coli entsprechend beeinflussen.
„Den CO2 Ausstoß zu verringern, ist nur eine Möglichkeit, die von der Politik gesetzten Klimaziele zu erreichen. Diese Maßnahme allein wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um den Auswirkungen der Klimakrise rechtzeitig entgegenzuwirken. Es ist wichtig gleichzeitig das bereits freigesetzte CO2 wieder zu binden und in nutzbare Substanzen umzuwandeln. Das können Biotreibstoffe, aber auch Nahrungsmittel sein.
In unserem Projekt wollen wir CO2 als Kohlenstoffquelle für ein modifiziertes Bakterium (E. coli) nutzen, welches zu einer Überproduktion von Aminosäuren angeregt wird. In Zukunft könnten solche Bakterien zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln aus CO2 verwendet werden“, sagt Hannes Link.
Das Projekt wird von der DFG finanziell mit rund 500 Tsd. Euro gefördert und ist zunächst auf drei Jahre angelegt.
Zur Arbeitsgruppe von Hannes Link
Über die DFG Nahostkooperation
Im Rahmen der Einzelförderung unterstützt die DFG deutsch-israelische Kooperationsprojekte, gegebenenfalls mit Einbindung weiterer Partnerinnen oder Partner aus Palästina oder Nachbarländern von Israel (Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien). Die Förderhöchstdauer beträgt sechs Jahre. Ziel ist es, die Kooperation zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus beiden Ländern zu stärken.
Prof. Dr. Hannes Link
Universität Tübingen
Bacterial Metabolomics Group
Leon Kokkoliadis
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
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